Therapeutische Grundhaltung

Therapeutische Grundhaltung

Die Systemische- und Familientherapie geht von folgenden Grundsätzen aus

  • Der Blick auf  Zukünftiges, Veränderbares ist wichtiger als der Blick auf Vergangenes, Belastendes. Es geht also um das Entwickeln von Visionen und veränderten Vorstellungen mit "Zugkraft".
  • Komplexe Probleme brauchen nicht unbedingt komplexe Lösungen. Der Fokus liegt also auf Veränderbarem, nicht auf dem im Moment (noch) Unveränderlichen.
  • Die Person ist nicht das Problem – wer zu einem systemischen Therapeuten kommt, der "hat" nicht "Etwas" (defizitäre Sicht), sondern "kämpft" gegen "Etwas" (Haltung moderner Therapien). Wir suchen und betonen die Kompetenzen und Erfahrungen unserer KlientInnen und sehen wenig Sinn im ausschließlichen Blick auf Defizite.
  • Krisen sind immer auch verbunden mit inneren Bewertungen, ethisch-moralischen Vorstellungen von Gut und Böse, Richtig und Falsch. Diese verinnerlichten "Wahrheiten" kommen aus Erziehung, Familie, aus der Gesellschaft und werden von Partnern und Freunden mitgeprägt. Sie sind in jeder Kultur anders und variieren auch innerhalb dieser etwas. Sie sind daher nicht universell gültig, sondern zu einer gewissen Zeit in einem gewissen Kulturkreis als Regeln für das Zusammenleben entstanden. Uns bedrängende Krisen sind immer eingebettet in solche verinnerlichten ethisch-moralischen Vorstellungen von Richtig und Falsch und daher hinterfragbar und in Grenzen veränderbar.
  • In unserem Leben sind wir in ein Netzwerk von Beziehungen eingebunden, die uns beeinflussen, ein Korrektiv sind, uns manchmal nähren und uns manchmal sehr begrenzen. Veränderung geschieht auch durch Beschäftigung mit diesen wichtigen Bezugspartnern unserer Lebensgeschichte.
  • Die Psychotherapie ist gekennzeichnet durch das Gespräch, den regelmäßigen persönlichen länger dauernden Kontakt und wird sehr oft durch gezielte Übungen und Aufgaben angereichert.
  • Unbewusste Prozesse sind wesentlicher Bestandteil unseres Lebens (zum Beispiel, wenn wir etwas intuitiv tun, oder wenn eine innere Vorstellung Gefühle hochsteigen lässt, die uns trösten) und werden in der Therapie zur Heilung, Beruhigung und Stressreduktion gezielt genutzt. Diesen Teil der Arbeit nennen wir hypnosystemische Arbeit.   

 RAHMENBEDINGUNGEN

  • Zwischen KlientIn und Psychotherapeut  wird  Übereinstimmung darüber erzielt, was das Behandlungsziel  ist und wie es in Beziehung zu Lebenszielen steht.  Symptomreduktion, Verhaltensänderungen bzw. -erweiterungen und veränderte Einstellungen werden angestrebt. 

Der Therapeut ist  erfahrener, professioneller Begleiter, der Sichtweisen vorstellt, durch Fragen begleitet, zu anderen Perspektiven einlädt, Übungen zeigt und anleitet, Aufgaben stellt, Kompetenzen und Erfahrungen der KlientIn nutzt und als Partner in der gemeinsamen Suche nach einer symptomfreien und selbstbestimmten Zukunft fungiert. In manchen Fällen werden durch gezielte Interventionen schlimme Erfahrungen der Vergangenheit behutsam, in Abstimmung und gut begleitet aufgelöst und entschärft.